Full-Service vs. Inhouse Factoring: Was passt zu Ihrem Unternehmen?

30.09.2023 1023 mal gelesen 0 Kommentare
  • Full-Service-Factoring bietet eine umfassende Entlastung Ihres Unternehmens durch Übernahme des Forderungsmanagements und des Ausfallrisikos.
  • Inhouse-Factoring ermöglicht es Ihrem Unternehmen, die Kontrolle über das Kundenmanagement zu behalten, während Sie von sofortiger Liquidität profitieren.
  • Die Wahl zwischen Full-Service- und Inhouse-Factoring hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab, wie z.B. dem Wunsch nach Risikoabsicherung oder der Bereitschaft zur eigenen Kundenkommunikation.

Einleitung: Erkunden Sie die verschiedenen Factoringarten

Die Finanzbranche bietet eine Fülle von Finanzierungsinstrumenten, die Ihr Unternehmen optimieren, Liquidität gewährleisten und finanzielle Risiken reduzieren können. Eines dieser Instrumente ist Factoring. Vielleicht fragen Sie sich: Was ist Factoring? Welche Factoringarten stehen zur Verfügung und welche davon ist am besten für Ihr Unternehmen geeignet? In diesem Artikel betrachten wir die Optionen des Full-Service-Factoring und des Inhouse-Factoring und wie Sie ermitteln können, welche Option am besten zu Ihrem Unternehmen passt. Nachfolgend finden Sie einen grundlegenden Überblick über die zwei häufigsten Factoringarten sowie ihre Vor- und Nachteile.

Was bedeutet Full-Service-Factoring?

Beim Full-Service-Factoring verkauft ein Unternehmen seine offenen Forderungen an einen Factor, einen Finanzdienstleister. Der Factor kümmert sich um den Forderungseinzug und übernimmt gegebenenfalls auch das Delkredererisiko, das heißt das Risiko eines möglichen Zahlungsausfalls. Diese Methode bietet Unternehmen finanzielle Sicherheit und ermöglicht es ihnen, sich auf ihre Kerngeschäftstätigkeiten zu konzentrieren, da die Verwaltung und das Risiko ihrer Forderungen ausgelagert werden. Es handelt sich um eine umfassende Lösung, die sowohl finanzielle als auch administrative Entlastung bringt. Allerdings bringt diese Dienstleistung auch Kosten mit sich, die sorgfältig gegen die Vorteile abgewogen werden sollten.

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Vor- und Nachteile: Full-Service- gegenüber Inhouse-Factoring

Factoring-Modell Vorteile Nachteile
Full-Service-Factoring
  • Komplette Übernahme der Debitorenbuchhaltung
  • Sofortige Liquidität durch den Verkauf von Forderungen
  • Übernahme des Delkredererisikos
  • Entscheidungsgewalt liegt beim Factor
  • Möglicherweise höhere Kosten
  • Einfluss auf Kundenbeziehungen
Inhouse-Factoring
  • Mehr Kontrolle über die Debitorenbuchhaltung
  • Auswahl und Pflege von Kundenbeziehungen
  • Flexible Finanzierung durch Forderungsverkauf
  • Aufwändige Eigenverwaltung
  • Keine Übernahme des Ausfallrisikos
  • Möglicherweise längere Wartezeit auf Liquidität

Die Vorteile des Full-Service-Factorings

Das Full-Service-Factoring zeichnet sich vor allem durch seine Entlastungsfunktion aus. Unternehmen können sich auf ihre Hauptgeschäftstätigkeiten konzentrieren, während der Factor sich um die Forderungen kümmert. Dabei übernimmt der Factor nicht nur das Einziehen der Forderungen, sondern auch die Bonitätsprüfungen und das Mahnwesen. Dadurch entfällt Ihre eigene administrative Arbeit und Überwachung.

Zudem bietet das Full-Service-Factoring hohe Sicherheit. Durch die Übertragung des Delkredererisikos auf den Factor minimieren Sie Ihr eigenes Risiko eines Zahlungsausfalls. Die unmittelbare Liquidität, die durch den Verkauf von Forderungen entsteht, verbessert auch die Zahlungsfähigkeit Ihres Unternehmens und unterstützt die Unternehmensfinanzierung.

Es zeigt sich also: Das Full-Service-Factoring ist eine umfassende und bequeme Lösung und ermöglicht eine deutliche Optimierung des Working-Capital-Managements.

Einführung ins Inhouse-Factoring

Eine weitere Variante des Factoring ist das Inhouse-Factoring, oft auch als Eigenregie-Factoring bezeichnet. Im Gegensatz zum Full-Service-Modell werden hier nur Teile der Forderungskette ausgelagert. Bei dieser Art des Factoring übernimmt das Unternehmen selbst das Eintreiben der Forderungen, was einer Eigenregie im Debitorenmanagement gleichkommt. Dies hat den Vorteil, dass das Unternehmen die Kundenbeziehungen aufrechterhalten und weiterhin direkten Kundenkontakt pflegen kann. Der Factor tritt in diesem Fall lediglich als Finanzierungsinstrument auf und stellt sofortige Liquidität bereit, indem er die Forderungen vorfinanziert. Das Delkredererisiko kann je nach Vereinbarung ebenfalls auf den Factor übertragen werden.

Die Vorteile des Inhouse-Factoring

Beim Inhouse-Factoring erhält das Unternehmen detailreichere Kundeninformationen, da es die Rechnungen selbst einzieht und dadurch die gesamte Kontrolle über das Kundenmanagement und die Kundenbeziehungen behält. Das verhindert mögliche Beeinträchtigungen der Kundenbeziehungen durch den Einsatz externer Forderungspartner.

Die Flexibilität der vertraglichen Gestaltung gilt als weiterer Vorteil. In dieser Factoringart bestimmen Sie selbst, ob Sie das Ausfallrisiko, auch Delkredererisiko genannt, dem Factor übertragen oder selbst übernehmen. Die Anpassbarkeit bietet möglicherweise eine Lösung für Ihr Unternehmen, wenn Sie eine spezifische Risikostrategie verfolgen.

Vergleichbar mit dem Full-Service-Factoring ergeben sich positive Auswirkungen auf Ihre Bilanz. Durch den Verkauf Ihrer Forderungen erlangen Sie unmittelbare Liquidität, das stärkt Ihre Zahlungsbereitschaft und verbessert Ihre Eigenkapitalquote.

Zusammengefasst könnte das Inhouse-Factoring die passende Lösung sein, wenn Sie großen Wert auf direkten Kundenkontakt legen und eine individuellere Ausformung Ihres Forderungsmanagements bevorzugen.

Full-Service-Factoring gegen Inhouse-Factoring: Was passt zu Ihrem Unternehmen?

Bei der Entscheidungsfindung zwischen Full-Service- und Inhouse-Factoring sind verschiedene Aspekte von Bedeutung. Der wichtigste unter diesen ist sicher die Art und das Volumen Ihres Geschäfts. Wenn Sie ein Unternehmen mit hohen Forderungsmengen leiten und nur wenige Ressourcen für das Debitorenmanagement zur Verfügung stehen, könnte Full-Service-Factoring die bessere Lösung sein. In diesem Modell übernimmt ein professioneller Factor sämtliche Aspekte vom Einzug bis zur Risikoabsicherung.

Jedoch können auch die Branche und die Art Ihrer Kunden ausschlaggebend sein. In bestimmten Branchen könnte es vorteilhafter sein, die Kundenbeziehungen selbst zu betreuen und individuelles Debitorenmanagement zu betreiben. Hier wäre das Inhouse-Factoring die geeignetere Wahl.

Daneben spielt das Wachstum Ihres Unternehmens eine Rolle bei der Wahl der passenden Factoringlösung. Schneller wachsende Unternehmen, die ihre Liquidität steigern und gleichzeitig administrative Aufgaben reduzieren möchten, könnten vom Full-Service-Factoring profitieren. Stabilere oder langsamer wachsende Unternehmen könnten hingegen vom Inhouse-Factoring profitieren, da sie selbst die Kontrolle über das Debitorenmanagement behalten und ihre Kundenbeziehungen eigenständig steuern können.

Beide Optionen sollten sorgfältig geprüft und gegebenenfalls mit einem Finanzberater besprochen werden, um die optimale Lösung für Ihr Unternehmen zu finden.

Praxiseinblicke zu beiden Factoring-Varianten

Um die Unterschiede zwischen Full-Service-Factoring und Inhouse-Factoring besser zu verstehen, betrachten wir folgende Fallbeispiele:

Angenommen Sie sind ein Hersteller von Baustoffen, der hauptsächlich an große Bauunternehmen liefert. Sie haben oft hohe Außenstände und lange Zahlungsziele. Zudem sind regelmäßige Bonitätsprüfungen und Mahnverfahren belastend. In diesem Fall wäre Full-Service-Factoring die ideale Lösung. Es verbessert die Liquidität und reduziert die administrative Belastung, indem der Factor die meisten Aufgaben rund um die Forderungen - einschließlich des Ausfallrisikos - übernimmt.

Andererseits nehmen wir ein Software-Entwicklungsunternehmen, das seine Dienstleistungen an viele kleinere Firmen verkauft. Sie pflegen enge Kundenbeziehungen und möchten das Mahnwesen selbst kontrollieren. Trotzdem möchten sie ihre Liquidität durch einen schnelleren Geldzufluss verbessern. In diesem Fall wäre Inhouse-Factoring die bessere Wahl. Sie verkaufen ihre Forderungen an den Factor, behalten aber die Kontrolle über das Mahnwesen und die Kundenbeziehungen.

Wie Sie sehen, hängt die Wahl der passenden Factoringart stark von den spezifischen Anforderungen und Präferenzen Ihres Unternehmens ab.

Fazit: Die richtige Wahl treffen

Die Entscheidung zwischen Full-Service-Factoring und Inhouse-Factoring spielt eine entscheidende Rolle für optimale finanzielle Sicherheit und Kundeninteraktion. Full-Service bietet umfassende Entlastung und Schutz vor Ausfallrisiken, während Inhouse das Forderungsmanagement intern hält und den direkten Kundenkontakt beibehält. Je nach Geschäftsmodell und individuellen Anforderungen kann eine der beiden Optionen ideal sein. Welche dies ist, entscheidet letztendlich der Unternehmer selbst. Professionelle Beratung kann helfen, die optimale Lösung für Ihre spezifische Situation zu finden und damit Ihr Unternehmen erfolgreicher zu gestalten.


Factoring für Ihr Unternehmen: Full-Service oder Inhouse?

Was ist Full-Service-Factoring?

Full-Service-Factoring beinhaltet nicht nur den Kauf von Forderungen, sondern auch das gesamte Debitorenmanagement einschließlich des Mahnwesens. Der Factoringanbieter übernimmt vollständig das Ausfallrisiko (Delkredere).

Was bedeutet Inhouse-Factoring?

Beim Inhouse-Factoring bleibt das Debitorenmanagement im Unternehmen. Es werden lediglich die Forderungen verkauft, wodurch Liquidität gewonnen wird. Allerdings bleiben die Ausfallrisiken in der Verantwortung des Unternehmens.

Welche Kosten entstehen beim Full-Service-Factoring?

Die Kosten für Full-Service-Factoring setzen sich zusammen aus dem Factoringentgelt (etwa 1-2% der Forderungssumme) und den Zinsen für die Vorfinanzierung der Forderungen.

Was kostet Inhouse-Factoring?

Die Kosten für Inhouse-Factoring sind individuell und hängen vom jeweiligen Leistungspaket ab. Generell sind sie geringer als beim Full-Service-Factoring, da das Debitorenmanagement im Unternehmen verbleibt.

Welche Factoringart eignet sich für mein Unternehmen?

Die Wahl der Factoringart hängt von vielen Faktoren ab - darunter die Unternehmensgröße, die Branche, die Kundenstruktur und die unternehmensinternen Ressourcen. Hierbei kann eine individuelle Beratung hilfreich sein.

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Zusammenfassung des Artikels

Factoring ist ein Finanzinstrument, das Unternehmen Liquidität sichert und finanzielle Risiken minimiert. Es gibt zwei Hauptformen: Full-Service-Factoring, bei dem ein Factoringunternehmen die Forderungsverwaltung übernimmt und eventuell auch das Ausfallrisiko trägt; sowie Inhouse-Factoring, wo nur Teile der Forderungskette ausgelagert werden und das Unternehmen selbst für den Einzug der Forderungen zuständig bleibt.

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Nützliche Tipps zum Thema:

  1. Evaluation Ihres Unternehmens: Bevor Sie sich für eine Factoringart entscheiden, sollten Sie Ihr Unternehmen gründlich evaluieren. Berücksichtigen Sie dabei Faktoren wie Ihren Cashflow, Ihr Forderungsmanagement, die Größe Ihres Unternehmens und Ihre Branche.
  2. Verständnis der Factoringarten: Verstehen Sie den Unterschied zwischen Full-Service- und Inhouse-Factoring. Full-Service-Factoring beinhaltet die komplette Übernahme des Forderungsmanagements und des Ausfallrisikos durch das Factoringunternehmen. Beim Inhouse-Factoring bleibt das Forderungsmanagement und das Ausfallrisiko in Ihrer Hand.
  3. Kostenüberlegungen: Beide Factoringarten haben unterschiedliche Kostenstrukturen. Beim Full-Service-Factoring sind die Factoringkosten höher, da das Factoringunternehmen umfangreichere Dienstleistungen anbietet. Beim Inhouse-Factoring sind die Factoringkosten geringer, aber Sie müssen mehr interne Ressourcen für das Forderungsmanagement aufwenden.
  4. Risikomanagement: Überlegen Sie, wie viel Risiko Sie selbst tragen können und wollen. Wenn Sie das Risiko von Zahlungsausfällen minimieren möchten, könnte Full-Service-Factoring die bessere Option sein. Wenn Sie jedoch über ein effektives internes Forderungsmanagement verfügen und bereit sind, das Risiko selbst zu tragen, könnte Inhouse-Factoring besser passen.
  5. Professionelle Beratung: Ziehen Sie in Betracht, einen Experten für Factoring oder einen Finanzberater zu konsultieren. Sie können eine detaillierte Analyse Ihrer Situation vornehmen und Ihnen helfen, die beste Entscheidung für Ihr Unternehmen zu treffen.